Olympia-Laufsteg statt Tatami

Laufsteg statt Tatami. „Das war ungewohnt und aufregend für mich mit meinen Sportlerkollegen für die ORF-Kameras zu posieren“, lachte die 29-jährige Vorarlbergerin, die nach dem Ausfassen der 58-teiligen Olympia-Ausstattung im Wert von 3.900 Euro von einem Interview zum nächsten Fotoshooting gereicht wurde.

„Die Quali war hart und nervenaufreibend, jetzt bin ich überglücklich, dass ich Teil des Olympic Team Austria sein darf“, erklärt die European Games-Siegerin in der Klasse bis 50 Kilo, die über den Kontinental-Quotenplatz als einzige rot-weiß-rote Karateka den Sprung nach Tokio geschafft hat.

Dort trifft Bettina Plank am 5. August auf erlesene 9 Kolleginnen in der zusammengelegten Olympischen Klasse bis 55 Kilogramm (6 Athletinnen 50 kg, 4 aus der Klasse bis 55).

„Also 6 Kämpfe bis Gold?“, fragte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler bei einem kurzen Fachgespräch mit Plank und deren Heeressportkollegin Bernadette Graf. „Stimmt!“, grinste das 1,63 große und 50 Kilo leichte Energiebündel. „Jetzt, wo ich in Tokio dabei sein darf, ist alles möglich!“

Zuversicht geben die beiden Medaillen bei European Games, die ebenfalls im selben Gruppenformat im Kampf jede gegen jede ausgetragen wurden. Plank: „Silber in Baku 2015 und Gold in Minsk 2019, das waren ganz besondere Momente für mich. In Baku war ich ja noch das Team-Küken und in Minsk durfte ich bei der Abschlussfeier die österreichische Fahne für das Olympic Team Austria tragen!“

Einmal umziehen musste sich die Olympia-Athletin noch: Zugführer Bettina Plank salutierte in voller Uniform vor Verteidigungsministerin Klaudia Tanner auf. Dann ging es endlich ab zum Krafttraining in den Fitness-Bereich des Hotels. Schließlich muss Bettina Plank doch bald wieder den Laufsteg mit der Tatami tauschen.