News

"Wir sind schon am planen des nächsten Aufbaus"

17. August 2021

Dienstagfrüh war Betti zu Gast in der ORF-Sendung "Guten Morgen, Österreich", die im Olympiazentrum Vorarlberg aufgezeichnet wurde. Danach bat das OZ zum Interview.

Jeder redet davon, dass die Olympiamedaille schwer ist. Hast du sie schon nachgewogen?
Bettina Plank: Sie ist wirklich schwer – aber auf die Waage habe ich sie noch nie gelegt. Gute Idee, könnte ich mal machen... (Anm.: die Olympia-Bronzemedaille von Tokio wiegt 450 Gramm und besteht aus recycelten Mobiltelefonen und Rotguss)

Dein Medaillengewinn ist jetzt beinahe 2 Wochen her … Hattest du schon einen ruhigen Moment oder dreht sich das Terminkarussell rasend schnell?
Diese Woche sind noch ein paar Termine – bislang hatte ich nur den letzten Sonntag komplett für mich und meine Familie. Da konnte ich erstmals auch alle Kämpfe anschauen …

Findest du in der ganzen Termindichte im Moment Zeit, ein bisschen zu trainieren?
Mehr als ab und zu laufen gehen, geht sich derzeit leider nicht aus. Wir sind aber schon am planen des nächsten Aufbaus...

Hast du über deinen Erfolg schon nachdenken können, kannst du die letzten Wochen schon einordnen? Wie geht’s dir mit dem Verarbeiten der Ereignisse? Es gibt ja Geschichten von nächtlichen Jogging-Runden in Tokio …
Ich glaube schon, dass ich’s realisiert habe – mir geht’s jedenfalls sehr gut. Aber das ist sicher im Erfolg einfacher als Misserfolg … Die Geschichte vom Joggen ist aber ein Märchen – ich habe in der Früh eine Runde durchs Dorf gedreht, bin einfach spazieren gegangen, um das Adrenalin ein bisschen loszuwerden.

Allerhöchster Respekt für deine Leistung in Tokio (und natürlich auch für die Monate und Jahre davor in der Vorbereitung)! Der Modus bei den Olympischen Spielen hatte ja gar nichts mit Euren normalen Wettkämpfen zu tun. Haltest du den Ansatz mit Pools, in denen jede gegen jede kämpft, für zukunftsfähig?
Ich habe den Modus sehr spannend gefunden. Es gibt ja durchaus Überlegungen, diesen Modus vielleicht etwas abgewandelt künftig als Standard zu haben. Es ist aber jedenfalls sinnvoll, nicht für einen Kampf durch die Welt zu fliegen – im Pool hat ja jede garantiert mehrere Kämpfe. Ob das für mich sportlich oder negativ wäre, kann ich noch nicht beurteilen.

Trotz der intensiven Olympia-Kampagne ist es dir ja gelungen, dein Studium abzuschließen. Hast du schon Ideen, was du mit diesem Abschluss machen möchtest?
Im Moment gibt’s noch keine konkreten Ideen – derzeit bin ich ja noch Profisportlerin, da werde ich verschiedene kleinere Aus- und Fortbildungen absolvieren. Was dann beruflich daraus entstehen wird, steht noch in den Sternen.

Du wurdest ja von den Olympia-Teilnehmer*innen zu einer von vier Athletenvertreter*innen in Sommersportarten gewählt. Hast du schon eine Vorstellung, was da im ÖOC auf dich zukommen wird?
Die Wahl ist erst kurz her – wir werden aber sicher noch nähere Infos vom ÖOC bekommen in den nächsten Wochen bekommen. Die Wahl ehrt mich jedenfalls sehr – auch weil ja wir Sportlerinnen und Sportler Personen aus unserer Mitte gewählt haben.